Lil Lotus
Live Nation Presents
Lil Lotus: Emo-Rap mit Poppunk-Gen
Mit Album „Errør Bøy“ Ende Juni live in München und Köln
Support: Levin
Mit Mut und Chuzpe hat es der 29-jährige John Villagran aka Lil Lotus aus eigener Kraft zu einem Pionier des Emo-Rap gebracht – nur, um auf seinem Debütalbum „Errør Bøy“ die Rap-Einflüsse weitestgehend durch eine furiose, so eingängige wie eigenständige Version von Pop Punk zu ersetzen. Parallel gründete er mit einigen Kumpels, die teils im HipHop, teils im Post-Hardcore verwurzelt sind, die Metalcore- und Screamo-Formation If I Die First, die nach zwei in der Szene begeistert aufgenommenen EPs gegenwärtig ebenfalls an ihrem ersten Longplayer arbeiten. Ob nun Rap oder Metal, Emocore oder Pop, Punk oder Hardcore – was auch immer Lil Lotus gerade als stilistischen Kern seiner Musik definiert, im Ergebnis sind es Songs, die mit authentischer Klarheit und lyrischer Offenherzigkeit den Nerv einer jungen Hörerschaft jenseits aller Genres treffen. Allein auf Spotify versammelt er derzeit knapp 300.000 monatliche Hörer. Ende Juni kommt der Musiker aus Dallas, Texas für zwei Konzerte nach Deutschland: Am 26. Juni gastiert er in München und am 28. Juni in Köln.
Bereits 2017 war sich die Fachwelt einig: „Einer der größten Einflüsse auf die Emo-Rap-Szene“, „ein Pionier des Alternative Rap“, der „die Grenzen des modernen Emo locker verschiebt“ – so klangen die Zitate rund um die Veröffentlichung von „Bodybag“, der ersten Lil Lotus-EP. Das Kuriose dabei: Der Musiker, Texter, Rapper und Selfmade-Produzent verstand seine Musik nie als Rap, noch wollte er die Rolle irgendeines Pioniers einnehmen. Für ihn sei alles, was er mache, „auf die eine oder andere Weise eine upgedatete Version von Emo, wie ihn die Bands machen, durch die ich überhaupt dazu kam, selbst mit Musik anzufangen.“ Zu diesen Einflüssen zählen My Chemical Romance, Paramore und Fall Out Boy, aber auch härtere Metalcore- und Post-Hardcore-Formationen wie Saosin, Alesana und Escape the Fate.
Seit jüngsten Teenager-Tagen war dieser Sound der ständige Begleiter von John Villagran, und mehr: eine wichtige Form der Emanzipation von seinem Vater, ebenfalls ein Musiker, der den jungen John mit einer gewaltigen stilistischen Bandbreite von Jazz bis Rock’n’Roll und Reggaeton bis Gospel vertraut machte. Die Familie war obendrein streng religiös, so dass Villagran seine ersten kompositorischen Schritte an einer Musik- und Kunst-High School in Form gesungener Lobpreisungen für die Kirchengemeinde unternahm – während er parallel (und zum Leidwesen des Vaters) immer tiefer in die Rapmusik eintauchte. Mit der Entdeckung von Emo und Post-Hardcore, zwei Genres, die in den 80er-Jahren auch unter den Anhängern christlicher Rockmusik immer populärer wurden, hatte er sodann „seinen“ Sound und einen Kompromiss mit dem Vater gefunden. Und so agierte er in gleich mehreren lokalen Bands als Frontmann zwischen Rap, Gesang und Shouting.
Gerade 18 geworden, verstarb sein Vater und Mentor unerwartet; die folgenden zwei Jahre lebte Villagran als Vagabund in seinem Auto, besuchte landesweit Freunde und suchte nach (s)einem Lebenssinn, wobei er viele Erlebnisse und Gedanken dieser Zeit in eigenen akustischen Songs festhielt. Ab 2016 begann er einige dieser Songs auf YouTube und Soundcloud hochzuladen, die sich schon bald wie ein Lauffeuer über Blogs, Playlisten und Empfehlungen verbreiteten. Und dabei auch prominenten Kollegen wie nothing,nowhere, Senses Fail oder Papa Roach auffielen, die Lil Lotus in Folge alle mit auf US-Tournee nahmen.
Seit Erscheinen seiner ersten EP scheinen für Lil Lotus sämtliche kreativen Dämme gebrochen; allein in den vergangenen zwei Jahren veröffentlichte er neben der EP-Trilogie „All My Little Scars Vol. 1-3“ und seinem Debütalbum „Errør Bøy“ mit „2016-2018“ eine Zusammenstellung mit nicht weniger als 45 Tracks aus seinem Archiv. Dass er dazu noch Zeit fand, mit seiner 2017 gegründeten Hiphop-Crew Boyfriendz ebenso zwei EPs zu veröffentlichen wie auch mit seiner erst 2020 gegründeten Post-Hardcore-/Screamo-Band If I Die First, zeigt nur, welches Potenzial jenseits aller Kategorisierungen in Lil Lotus steckt.
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Milla